Quizoola!

Theaterprojekt mit Jugendlichen und Senioren

Spielorte

Premiere:
3.12.2000 in der Lily-Braun-Oberschule in Berlin Spandau

weitere Spieltermine:
17.12.2000 in der Jugendtheaterwerkstatt Spandau

Konzept

„QUIZOOLA!“
„Wir wissen nicht, wer wir sind, wenn wir nicht wissen, wer wir sein werden: erkennen wir uns in diesem alten Mann, in jener alten Frau.“ Simone de Beauvoir

„Quizoola!“ von der britischen Performance-Gruppe Forced Entertainment ist kein Theaterstück im herkömmlichen Sinne, „Quizoola!“ ist ein Text, bestehend aus 2000 Fragen, die inhaltlich zwischen vermeintlich banalen Kinderfragen ("Warum ist die Sonne gelb?"), philosophischen Ansätzen („Was ist Stille?“) und persönlichen Bekenntnissen („Wieviele Narben hast du?“) hin- und herspringen.

Diese Fragen fungieren als Basis, als Improvisationsmaterial für einen Theaterabend, der zwischen 2 Personen ausgetragen und ausgefochten wird.
Die Spielregeln sind einfach: kommuniziert werden kann nur über Frage und Antwort, die Sprache ist einziges Kommunikationsmittel zwischen 2 Personen, die sich über mehrere Stunden in einem Raum befinden und dort von Zuschauern besucht werden können.

In der Spandauer Inszenierung von „Quizoola!“ werden die Paare aus alten und jungen Spielern, Senioren und Schülern bestehen. Ziel ist, zwei völlig unterschiedliche Altersgruppen in einen Dialog zu schicken, der in der Realität selten stattfindet. Waren es früher die Großfamilien, in denen die unterschiedlichen Generationen zwangsläufig aufeinandertrafen, so sind es heute eher ghettoisierte Bereiche wie Seniorenwohnheim und Kleinfamilie, die generationsübergreifende Kommunikation selten möglich macht . Werden gesellschaftlich alte Menschen unter "Senioren" und junge unter "Schülern" subsumiert und somit austauschbar gemacht, betont „Quizoola!“ die Individualität jedes einzelnen Spielers. Ziel ist das Sichtbarmachen der Persönlichkeiten durch ein Spiel mit Fiktion und Realität, wissend, daß eine Lüge mehr über eine Person erzählen kann, als die Wahrheit.

Spielort ist die Lily-Braun Oberschule in Berlin-Spandau. Anfang 1900 gebaut, fungiert die Schule als gemeinsamer biographischer Ausgangsort. Gespielt wird in Klassenräumen, der Turnhalle und den Umkleiden, in denen sich jeweils ein Paar befinden wird. Der Zuschauer kann mittels Lageplan, der am Eingang ausgehändigt wird, die bespielten Räume identifizieren und selbst entscheiden, wie lange er bei welchem Paar bleibt.

Team

Regie: Gudrun Herrbold
Regieassistenz: Annika Wloch
Technik: Joe Wucherpfennig, Gilles Stein

Spieler: Sabine Dotzer, Michael Frisch, Tanja Knauf, Manfred Keil, Franz Koppka, Heinz Kreitzen, Helga Lehmann, Anna Linné- Scheer, Helga Plaene, Dennis Simon-Chipman, Annika Wloch und Jakob Neri als Empfangschef

Im Rahmen von "1001 Alter", ein Projekt der JugendTheaterWerkstatt Spandau
Gefördert von Fonds Soziokultur ,BVV Spandau